Gestern nahm ich an einer Informationsveranstaltung für zukünftige Mitarbeiter und an der Mitarbeit Interessierte von Diospi Suyana teil.
Dabei wurde ich nicht nur auf den neuesten Stand über das Hospital gebracht (perfekt für Dienstag, denn da werde ich in der Matthäusgemeinde das Hospital und meine Arbeit vorstellen), sondern erfuhr auch mehr über das Leben in Curahuasi und wie man sich dort als Mitarbeiter einrichtet. Scheinbar eine wichtige Frage: Kann man dort Nutella kaufen? – Ja, so etwas gibt es in Cusco, aber es ist sehr teuer. Woher bekommt man Möbel? – Man kauft sie günstig auf dem Markt in Curahuasi. Was ist gefährlich? – Schwarze Witwen und rasante Autofahrer.
Besonders spannend war das Treffen für mich auch, weil ich mit zukünftigen Mitarbeitern in Kontakt kommen konnte: Vom FSJler, der schon Ende August ausreist, die junge Mediziner-Familie Böker, für die es im September ernst wird, bis hin zu einigen Medizinstudenten, die im Laufe der nächsten Jahre eine Famulatur am Krankenhaus machen werden.
Gemeinsam sind wir nun auch auf der Homepage von Diospi Suyana zu entdecken:
Markante Worte von Direktor Dr. John (nachdem er über die unangenehmen Dinge, die das Leben in Curahuasi betreffen, gesprochen hatte):
„Wer berufen ist, der soll kommen. Und wer nicht berufen ist, der kommt besser nicht.“
Klar halte ich meinen Arbeitseinsatz für eine gute Sache (sonst täte ich’s wohl nicht) und sah ihn auch irgendwie von Gott eingefädelt. Aber ich hätte mich nicht getraut, mich als „berufen“ zu bezeichnen. Diese Aussage machte mich jetzt nachdenklich. Nicht, dass ich nun daran zweifelte, kommen zu wollen, sondern eher in dem Sinne, dass ich zu dem Schluss gekommen bin, dass ich wohl tatsächlich berufen bin. Denn: Nicht mitzumachen, das wäre ein bisschen gewesen wie, als der biblische Prophet Jona von seiner Aufgabe davon läuft.
Ich freue mich auf alle, die übermorgen (=Dienstag 05.07. 19:30) zu meinem Vortrag ins Melanchtonhaus, Graf-Rhena-Straße 2a, Karlsruhe, kommen.