Was mir am „Osterdienstag“ gar nicht so Spanisch vorkommt

esperar

Als ich am Samstag dabei war, meine Spanisch-Vokabeln zu wiederholen, stieß ich plötzlich auf das Wort esperar, das mir bekannt vorkam. Die Bedeutung, die ich schon gekannt hatte, lautet hoffen. Jetzt stellte ich fest, dass das gleiche Wort auch die Bedeutung warten auf hat. Dabei sind die beiden Worte im Deutschen sehr unterschiedlich: Meine Familie hoffte zum Beispiel auf gutes Wetter, um Ostereier zu verstecken, obwohl wir gar nicht wissen konnten, ob es nicht den ganzen Tag regnen würde. Sobald ich aber beim Warten auf einen Besuch eine Absage erhalte, ist mein Warten natürlich beendet (mir bleibt nur noch die schwammige Hoffnung, dass es vielleicht irgendwann einmal klappen könnte).

Hoffen funktioniert also im Deutschen auch rein spekulativ, Warten nicht. Aber im Spanischen ist Warten gleich Hoffen, nämlich esperar.

Das lässt sich hervorragend mit einer österlichen Interpretation bestücken: Oft wird von der Hoffnung etwa auf das Leben nach dem Tod gesprochen. Ich glaube, dass damit eine nicht-spekulative Hoffnung gemeint ist (versprochen ist versprochen), obwohl wir im Deutschen auch leicht Unsicherheit aus solchen Aussagen heraushören.

Irgendwelche Heilsbotschaften

„Verbreitest Du dann auch irgendwelche Heilsbotschaften?“

So ein Hai soll meinen Christen-Fisch nicht ersetzen ;)

Diese Frage wurde mir heute gestellt, als ich mein Projekt vorgestellt habe. Eine berechtigte Frage. Schließlich möchte man nicht nur wissen, wen, sondern auch was alles man unterstützt. Und wenn groß „Mission“ draufsteht, was ist denn dann überhaupt drin?

Meine Arbeit wird zunächst einmal völlig technisch sein, denn ich werde Computern nützliche Dinge beibringen. Weil Computer nicht beten können und nichts von Gott verstehen, verkünde ich denen keinen Heilsbotschaften. Aber ich arbeite für eine Einrichtung, deren Ziel es ist, Menschen mit Gottes Liebe zu begegnen. Zum einen geht es dabei um praktische, medizinische Hilfe, unabhängig vom Einkommen und auf eine freundliche Art und Weise, in der Ärzte sich für jeden Patienten liebevoll Zeit nehmen. Aber weil wir Christen selbst erfahren haben, dass es gut tut, Gott nicht zu ignorieren und mehr von ihm zu erfahren, wäre es unvollständig, dabei über unseren Glauben zu schweigen. Deswegen hat man sich bei der Planung des Krankenhauses einen Gottesdienstraum gegönnt und lässt ihn auch nicht leer stehen, sondern es finden dort jeden Sonntag Gottesdienste statt, zu denen natürlich auch die Patienten eingeladen sind. Ebenso natürlich ist der Besuch freiwillig.

Der Begriff „Mission“ ist, leider und leider teilweise zu Recht, mit den Bedenken verbunden, es gehe darum, jemandem ein Weltbild aufzudrücken, die eigene Kultur zu entreißen und Personen zu manipulieren. Das ist nicht mein Ziel.

Mein Ziel ist ein Glaube der Tat, in dem meine Gewissheit, dass ich von einem real existierenden Gott geliebt werde und auch die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod, durch Taten gelebt wird. Das zumindest versuche ich.

Es geht also in erster Linie um die Tat (Glaube ohne Werke ist bekanntlich tot). Das heißt nicht, dass ich über meinen Glauben schweigen möchte (ich werde mich in meiner Freizeit  auch an christlichen Programmen für Kinder und Jugendliche beteiligen). Passend dazu in der Bibel:

„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt; aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig“

1. Petrus 3, 15f

Blick durch das Fernglas

Vor ein paar Tagen meldete sich André bei mir. Er ist Techniker bei Diospi Suyana und wird mich als Pate bei meinen Vorbereitungen unterstützen. Dass ich ihn fragen kann, wird sich sicher noch als wertvoll erweisen, denn ich habe mich nie zuvor auf einen langen Auslandseinsatz vorbereitet, wohingegen er schon länger da ist.

In meiner Neugierde, und um Ihnen einen besseren Eindruck meiner Arbeit zu verschaffen, bat ich ihn um ein paar Photos, auf denen vorzugsweise auch Computer zu sehen sein sollten, und musste mich nicht lange gedulden: Nach fünf Minuten traf eine Email ein, deren Inhalt ich nur zu gerne mit euch teile, weil sie sogar für nicht-Nerds interessant sind: Es sind auch schnucklige Alpaca-Bilder dabei.