Was mir am „Osterdienstag“ gar nicht so Spanisch vorkommt

esperar

Als ich am Samstag dabei war, meine Spanisch-Vokabeln zu wiederholen, stieß ich plötzlich auf das Wort esperar, das mir bekannt vorkam. Die Bedeutung, die ich schon gekannt hatte, lautet hoffen. Jetzt stellte ich fest, dass das gleiche Wort auch die Bedeutung warten auf hat. Dabei sind die beiden Worte im Deutschen sehr unterschiedlich: Meine Familie hoffte zum Beispiel auf gutes Wetter, um Ostereier zu verstecken, obwohl wir gar nicht wissen konnten, ob es nicht den ganzen Tag regnen würde. Sobald ich aber beim Warten auf einen Besuch eine Absage erhalte, ist mein Warten natürlich beendet (mir bleibt nur noch die schwammige Hoffnung, dass es vielleicht irgendwann einmal klappen könnte).

Hoffen funktioniert also im Deutschen auch rein spekulativ, Warten nicht. Aber im Spanischen ist Warten gleich Hoffen, nämlich esperar.

Das lässt sich hervorragend mit einer österlichen Interpretation bestücken: Oft wird von der Hoffnung etwa auf das Leben nach dem Tod gesprochen. Ich glaube, dass damit eine nicht-spekulative Hoffnung gemeint ist (versprochen ist versprochen), obwohl wir im Deutschen auch leicht Unsicherheit aus solchen Aussagen heraushören.

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