Zur rechten Zeit

Ich bin nun seit über 22 Monaten in Peru.
Und über 21 Monate sind vergangen, seitdem ich meine Arbeit am Krankenhaus Diospi Suyana in Curahuasi aufgenommen habe.

Man kann leicht ausrechnen, wie wenig von meinen 2 Jahren Einsatzdauer damit noch übrig ist.

Die Frage ist: Was passiert hier, wenn ich weg bin?
„Nach mir die Sintflut“ wäre die allereinfachste Antwort. Zu einfach, denn eine „Sintflut Teil 2“ wurde vom Urheber explizit ausgeschlossen.

Deswegen hoffe ich schon länger auf einen Nachfolger.

Eine am 17. November vergangenen Jahres verfasste Suchmail an Karlsruher Freunde in der SMD verhallte ergebnislos.
Wir haben immer wieder Peruaner zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Die Vielversprechenden unter den Bewerbern wollten aber nie zu uns kommen, sondern haben gut bezahlte Jobs in den Großstädten Lima und Arequipa vorgezogen. Wohin es auch meinen einzigen Entwickler-Kollegen verschlagen hat.
Ein Australier, der Interesse gezeigt hat, hat leider nicht aufs Profil gepasst.
Das war etwa ein halbes Jahr vor dem Ende meiner Einsatzzeit. Unter einem halben Jahr kann es ein ausländischer Missionar kaum schaffen, einen Spenderkreis aufzubauen, Spanisch zu lernen und nach Peru zu kommen. Die Hoffnung auf einen direkten ehrenamtlichen Nachfolger war damit ziemlich sicher gestorben.

Und so habe ich die Hoffnung aufgegeben, einen Nachfolger noch mit eigenen Augen zu sehen und mich damit abgefunden, dass diese Frage außerhalb meines Verantwortungs- und Einflussbereichs liegt.

Wie lange bräuchte man, um einen Peruaner in diesen Job einzuarbeiten? Weil hier in Peru vor allem Microsoft-Technologien gelehrt werden (.NET-Framework) und wir quelloffene, geeignetere, Alternativtechnologien einsetzen, und weil Softwareentwicklung hier eher als Handwerk (mit bestimmten Werkzeugen) als eine (von Werkzeugen unabhängige) Wissenschaft gelehrt wird, sodass wir auch die Verwendung der anderen Werkzeuge/Sprachen/Technologien vermitteln müssen, hätte ich hier immer einen absoluten Mindestzeitraum von drei Monaten angesetzt.

Der letztmögliche sinnvolle Ankunftszeitpunkt für einen peruanischen Kandidaten wäre damit Anfang August.

Es ist kaum zu glauben, dass in der letzten Juliwoche eine Kandidatin, die erst kurze Zeit zuvor von Diospi Suyana erfahren hat, bei uns spontan zum Vorstellungsgespräch erschien. Entgegen aller Wahrscheinlichkeiten brachte sie Programmierkenntnisse mit, was hier nicht Standard ist, und uns viel sofort ihre schnelle Auffassungsgabe auf. Ihre Familie wohnt in der nächsten Stadt (Abancay), weswegen sie wohl nicht beim ersten Jobangebot fluchtartik in eine Metropole entschwinden wird. Und sie war bereit, am übernächsten Tag anzufangen. Ich bin seit letzter Woche dabei, sie einzuarbeiten. Die ideale Kandidatin, zum exakten Zeitpunkt.

Wie gerne wollen wir Menschen auf Sicht navigieren, und wie machtlos sind wir dabei im Nebel der Ungewissheit.
Und: Wie gut, dass Gott Radar hat.

Hier noch ein Foto, mit den beim Nationalfeiertag (wir mussten wieder marschieren, die restlichen Vier verreisten rechtzeitig und hatten damit eine Ausrede) anwesenden Kollegen.
Links die neue Mitarbeiterin, rechts mein Chef.

 

Drei(?) Könige

Als das Jahr 2017 seinem Ende zuging, dachte ich mir so, es wäre doch sicher nett, irgendwann 2018 mal im Morgengottesdienst, der täglich im Krankenhaus angeboten wird, zu predigen. Denn eigentlich gehört ja auch was Inhaltliches zum Missionarsein dazu. Pläne, dem Wunsch Taten folgen zu lassen, hatte ich nicht, denn eigentlich war die Idee ziemlich bescheuert: Schließlich ist an den Predigten der Pastoren nichts auszusetzen, sie kennen die Kultur besser und sie sprechen auch fließender Spanisch, von Quechua ganz zu schweigen.

Als das Jahr 2018 gerade einmal angefangen hatte, suchte Pastor Marcos plötzlich Vertretungen für eine ganze halbe Woche. Und suchte die Vertretungen unter den Kollegen von der IT, mit denen er in der Kantine am Tisch saß. So kam es dann doch schneller als gedacht und heute morgen war ich dann dran.

Weil das noch niemand gemacht hatte, kümmerte ich mich mit drei Tagen Verspätung um die Weisen aus dem Morgenland:

(Kompliziert war es, die Sprache für die vielen Quecha-stämmigen einfach zu halten, das habe ich in der Übersetzung auch so gelassen)

Español deutsche Übersetzung
Buenos días y bienvenidos al Hospital Diospi Suyana.Tres días atrás fue celebrado la fiesta de „Reyes“.

Esta es como la última parte de Navidad y por eso siempre me ha gustado mucho. Por eso, hoy en la mañana quisiera leer la historia como está escrita en la biblia. Muchas veces estamos pensando en tres reyes cuando pensamos en esta historia, pero nos vamos a dar cuenta de que en verdad la historia trata de solo uno.

Guten Morgen und Herzlich Willkommen im Krankenhaus Diospi Suyana!

Vor drei Tagen wurde das Fest „Dreikönige“ gefeiert. Dieses ist so eine Art letzter Teil von Weihnachten und hat mir deshalb schon immer sehr gefallen. Deswegen würde ich heute morgen gerne die Geschichte lesen, wie sie in der Bibel steht. Oft haben wir bei der Geschichte drei Könige im Kopf, doch wir werden bemerken, dass sie in Wirklichkeit nur von einem König handelt.

1 Después de que Jesús nació en Belén de Judea en tiempos del rey Herodes, llegaron a Jerusalén unos sabios procedentes del Oriente.
2 —¿Dónde está el que ha nacido rey de los judíos? —preguntaron—. Vimos levantarse su estrella y hemos venido a adorarlo.
3 Cuando lo oyó el rey Herodes, se turbó, y toda Jerusalén con él.
4 Así que convocó de entre el pueblo a todos los jefes de los sacerdotes y maestros de la ley, y les preguntó dónde había de nacer el Cristo.
5 —En Belén de Judea —le respondieron—, porque esto es lo que ha escrito el profeta:
6 “Pero tú, Belén, en la tierra de Judá, de ninguna manera eres la menor entre los principales de Judá; porque de ti saldrá un príncipe que será el pastor de mi pueblo Israel.”
7 Luego Herodes llamó en secreto a los sabios y se enteró por ellos del tiempo exacto en que había aparecido la estrella.
8 Los envió a Belén y les dijo: —Vayan e infórmense bien de ese niño y, tan pronto como lo encuentren, avísenme para que yo también vaya y lo adore.
9 Después de oír al rey, siguieron su camino, y sucedió que la estrella que habían visto levantarse iba delante de ellos hasta que se detuvo sobre el lugar donde estaba el niño.
10 Al ver la estrella, se llenaron de alegría.
11 Cuando llegaron a la casa, vieron al niño con María, su madre; y postrándose lo adoraron. Abrieron sus cofres y le presentaron como regalos oro, incienso y mirra.
12 Entonces, advertidos en sueños de que no volvieran a Herodes, regresaron a su tierra por otro camino.
13 Cuando ya se habían ido, un ángel del Señor se le apareció en sueños a José y le dijo: «Levántate, toma al niño y a su madre, y huye a Egipto. Quédate allí hasta que yo te avise, porque Herodes va a buscar al niño para matarlo.»
14 Así que se levantó cuando todavía era de noche, tomó al niño y a su madre, y partió para Egipto.
16 Cuando Herodes se dio cuenta de que los sabios se habían burlado de él, se enfureció y mandó matar a todos los niños menores de dos años en Belén y en sus alrededores, de acuerdo con el tiempo que había averiguado de los sabios.(Mateo 2,1-14.16, NVI)
Jesus wurde zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem, einer Stadt in Judäa, geboren. Bald darauf kamen Sterndeuter aus einem Land im Osten nach Jerusalem.
»Wo ist der König der Juden, der kürzlich geboren wurde?«, fragten sie. »Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm Ehre zu erweisen.«
Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem.
Er rief alle führenden Priester und alle Schriftgelehrten des jüdischen Volkes zusammen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden sollte.
»In Betlehem in Judäa«, antworteten sie, »denn so ist es in der Schrift durch den Propheten vorausgesagt:
›Und du, Betlehem im Land Juda, du bist keineswegs die unbedeutendste unter den Städten Judas; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der mein Volk Israel führen wird wie ein Hirte seine Herde.‹«
Da rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen den genauen Zeitpunkt angeben, an dem der Stern zum ersten Mal erschienen war.
Daraufhin schickte er sie nach Betlehem. »Geht und erkundigt euch genau nach dem Kind«, sagte er, »und gebt mir Bescheid, sobald ihr es gefunden habt. Dann kann auch ich hingehen und ihm Ehre erweisen.«
Mit diesen Anweisungen des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her, bis er schließlich über dem Ort stehen blieb, wo das Kind war.
10 Als sie den Stern sahen, waren sie überglücklich.
11 Sie gingen in das Haus und fanden dort das Kind und seine Mutter Maria. Da warfen sie sich vor ihm nieder und erwiesen ihm Ehre. Dann holten sie die Schätze hervor, die sie mitgebracht hatten, und gaben sie ihm: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
12 In einem Traum erhielten sie daraufhin die Weisung, nicht zu Herodes zurückzukehren. Deshalb reisten sie auf einem anderen Weg wieder in ihr Land.
13 Als die Sterndeuter abgereist waren, erschien Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: »Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten! Bleib dort, bis ich dir neue Anweisungen gebe. Denn Herodes wird das Kind suchen lassen, weil er es umbringen will.«
14 Da stand Josef mitten in der Nacht auf und machte sich mit dem Kind und dessen Mutter auf den Weg nach Ägypten.
16 Als Herodes merkte, dass die Sterndeuter ihn getäuscht hatten, war er außer sich vor Zorn. Er schickte seine Leute nach Betlehem und ließ in den Familien der Stadt und der ganzen Umgebung alle Söhne im Alter von zwei Jahren und darunter töten. Das entsprach dem Zeitpunkt, den er von den Sterndeutern in Erfahrung gebracht hatte.
(Matthäus 2,1-14.16, NGU)
Estos sabios han visto la estrella. (La biblia no habla de reyes, solo de sabios). ¿Quiénes eran estos sabios? ¿Cómo nos los podemos imaginar? Los sabios no eran de Israel. Eran del extranjero. Entonces tampoco conocieron al Dios de Israel, al único Dios verdadero, sino eran de otra Religión. Aparentemente sabían mucho sobre las estrellas y siempre las miraban. Dios usó esto y pusó una estrella más, para mostrarse a los sabios quienes no le conocían. Diese Weisen haben also den Stern gesehen. (Die Bibel spricht hier nicht von Königen, sondern von Weisen). Doch wer waren diese Weisen? Wie können wir sie uns vorstellen? Die Weisen kamen nicht aus Israel, sondern aus dem Ausland. Also kannten sie auch den Gott Israels, den einzig wahren Gott, nicht, sondern hatten eine andere Religion. Anscheinend wussten sie viel über die Sterne und beobachteten sie oft. Gott nutzte das und setzte einen Extra-Stern ein, um sich den Weisen zu zeigen, die ihn nicht kannten.
¿Por qué se reveló Dios a personas que no creían en Él? En forma de Jesús Dios iba a hacerse conocido en todo el mundo. En forma de Jesús Dios reinará sobre toda la tierra.

El recién nacido Jesús un día será rey de todas las naciones, entonces su nacimiento también debó ser contado a estas naciones.

Warum hat sich Gott Menschen gezeigt, die nicht einmal an ihn glaubten? Nun, durch Jesus würde er ja auf der ganzen Welt bekannt werden. Und Jesus wird eines Tages über die ganze Erde herrschen.

Das Jesuskind würde eines Tages König aller Völker sein, also musste diesen Völkern auch von seiner Geburt erzählt werden.

Aunque los sabios seguramente no sabían todo esto,

reaccionaron correcto y buscaron al bebé para mostrar respeto.

Por su puesto empezaron su búsqueda en la capital de Israel, Jerusalén. Normalmente los reyes nacen en las capitales. Normalmente nacen en los palacios. Entonces preguntan en el palacio.

Pero el rey, Herodes, no tenía hijo recién nacido. Entonces se asustó. Tenía miedo de perder su trono.

Los judios tenían las escrituras de sus profetas que hasta hoy día siguen parte de cada biblia. Estos profetas habían anunciado el nacimiento de un Cristo, es que decir de un rey futuro, designado por Dios, que salvaría a Israel. Y aparente Herodes entiende que la estrella se refiere a este mismo Cristo. Al enviado por Dios.

Entonces Herodes habría debido tener muchísimo respeto. Pero no tuvo nada de respeto, sino decidió matar al bebé para mantener su posición como rey de Israel.

Hemos leído que Herodes dice que va a ir para adorar también, pero no es así.

Dice algo muy amable, pero piensa algo muy feo en su corazón.

Obwohl die Weisen das wohl nicht alles wussten, reagierten sie richtig und suchten das Baby, um ihm Ehre zu erweisen.

Natürlich begannen sie mit ihrer Suche in der Hauptstadt Israels, in Jerusalem. Normalerweise werden Könige schließlich in Hauptstädten geboren. Normalerweise werden sie in Palästen geboren. Also fragen sie im Palast nach.

Doch der König, Herodes, hatte selbst gerade gar keinen neugeborenen Sohn. Darum erschrak er. Er hatte Angst, seinen Thron an einen anderen zu verlieren.

Die Juden hatten Überlieferungen ihrer Propheten, die selbst heute noch in jeder Bibel zu finden sind. Diese Propheten hatten die Geburt eines Messias, also eines zukünftigen, von Gott bestimmten, Herrschers, der Israel retten würde, vorausgesagt. Und anscheinend versteht Herodes sogar, dass sich der Stern auf diesen Messias, auf den Gesandten Gottes, bezieht.

Also hätte Herodes eigentlich gewaltigen Respekt vor ihm haben müssen. Hatte er aber nicht, denn stattdessen entschied er sich, das Kind zu töten, um seine Position als König Israels beizubehalten.

Wir haben gelesen, dass Herodes zwar sagt, dass er auch hingehen möchte, um anzubeten, aber das stimmt ja gar nicht.

Er sagt etwas sehr Nettes, aber in seinem Herzen denkt er etwas ziemlich Hässliches.

¿Cuántas veces no somos así también?

¿Cuántas veces no pensamos algo muy malo dentro de nuestros corazones?

Muchas veces cuando yo leo en la biblia, veo que soy como las personas malas que hay dentro, no como las personas buenas.

Justamente por esto es bueno leer la biblia.

Dice en Hebr 4,12: Ciertamente, la palabra de Dios es viva y poderosa, y más cortante que cualquier espada de dos filos. Penetra hasta lo más profundo del alma y del espíritu, hasta la médula de los huesos, y juzga los pensamientos y las intenciones del corazón.

La biblia nos va a ayudar a sacar el mal de nuestras intenciones.

Sind wir nicht oft ganz genauso?

Wie oft haben nicht auch wir schlechte Gedanken im Herzen?

Wenn ich in der Bibel lese, geht es mir oft so, dass ich erkenne, dass ich den schlechten Personen darin eher ähnele als den guten.

Und genau aus diesem Grund ist es gut, die Bibel zu lesen.

In Hebr 4,12 steht: Gottes Wort ist lebendig und voller Kraft. Das schärfste beidseitig geschliffene Schwert ist nicht so scharf wie dieses Wort, das Seele und Geist und Mark und Bein durchdringt und sich als Richter unserer geheimsten Wünsche und Gedanken erweist.

Die Bibel wird uns dabei helfen, das Schlechte unserer Absichten rauszuschmeißen.

Volvamos a la historia:

Entonces los sabios siguen en búsqueda del niño. Y lo encuentran, porque la estrella hace algo muy espectacular: Les indica el camino. Cuando hoy en día se mueve algo en el cielo, sabemos que es un avión.

Ellos buscan a Dios y se llenan de alegría cuando lo encuentran.

Cuando nosotros buscamos cosas de esta tierra, de repente no nos gusta lo que dice Dios y intentamos no tener un encuentro con Él. Porque Dios dice que seamos justos, pero es difícil recibir cosas de este mundo sin ser injusto, porque este mundo es injusto.

Por otro lado: Cuando buscamos a Dios, nos llenamos de alegría cuando lo encontramos.

Los sabios regalan oro, incienso y mirra. Todas estas tres cosas son muy valorables. Incienso en este tiempo fue usado para los imperadores del Reino Romano y también tiene un significado religioso.

Estos regalos son símbolos para un rey que también es Dios mismo.

De este rey se trata lo sucedido. Por eso dije que en verdad la historia no trata de tres reyes, sino de solo uno, quien es Jesús.

Zurück zur Geschichte:

Die Weisen sind also immer noch auf der Suche nach dem Kind. Und sie finden es, weil der Stern etwas Spektakuläres tut: Er zeigt ihnen den Weg. Wenn sich heute etwas am Himmel bewegt, wissen wir, dass es ein Flugzeug ist.

Sie suchen Gott und sind überglücklich, als sie ihn finden.

Wenn wir weltlichen Dingen nachstreben, dann versuchen wir vielleicht gar nicht erst, Gott zu begegnen, weil uns das, was er sagt, nicht gefällt. Denn Gott sagt, wir sollen gerecht sein, doch in dieser Welt ist es schwer, Dinge zu erstreben, ohne dabei ungerecht zu sein, denn die Welt ist ungerecht.

Wenn wir Gott hingegen suchen, dann werden wir auch überglücklich sein, wenn wir ihn finden.

Die Weisen verschenken Gold, Weihrauch und Myrrhe. Alle drei  sind sehr wertvolle Dinge. Weihrauch wurde in dieser Zeit zur Verehrung der römischen Kaiser eingesetzt, aber hatte auch eine religiöse Bedeutung.

Die Geschenke sind also Symbole für einen König, der gleichzeitig Gott selbst ist.

Das ist der König, von dem die Geschichte handelt. Darum habe ich am Anfang gesagt, dass es eigentlich gar nicht um drei Könige geht, sondern um einen, nämlich Jesus.

Ahora he hablado muchas veces sobre Jesús como rey del mundo. Pero sabemos que Jesús nunca fue coronado Rey del mundo.

En vez, él fue coronado con una corona de espinas y fue matado en la cruz.

¿Cómo puede ser?

Jesús mismo lo explica en el libro Juan: Él dice:

Dios no envió a su Hijo al mundo para condenar al mundo, sino para salvarlo por medio de él.

Él dejo pasar su muerte como sacrificio, porque si él no hubiera muerto en la cruz en vez de nosotros, si él no hubiera pagado de esta manera nuestra culpa, todos tendríamos que ir al infierno para pagarlo.

Ich habe jetzt viel von Jesus als König der ganzen Welt gesprochen. Aber wir alle wissen, dass Jesus niemals zum König der Welt gekrönt worden ist.

Stattdessen wurde er mit einer Dornenkrone gekrönt und ans Kreuz genagelt.

Wie passt das zusammen?

Jesus selbst erklärt das im Buch Johannes [3,17, LUT]: Er sagt:

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.

Er hat seinen Tod als Opfer zugelassen, denn wenn er nicht statt uns am Kreuz gestorben wäre, wenn er nicht auf diese Weise für unsere Schuld bezahlt hätte, dann müssten wir alle selbst in die Hölle gehen, um sie zu bezahlen.

Nadie es inocente. Todos tenemos culpa. Pero hay Cristo quien tiene el poder de perdonarnos. Pero hay que pedirle perdón. Hay que preguntarle. Niemand ist frei von Schuld. Doch es gibt den Messias, der die Macht hat, uns zu vergeben. Aber wir müssen ihn auch um Vergebung bitten. Wir müssen ihn danach fragen.
Cuando Jesús venga la próxima vez, sí será el rey visible del mundo.

Entonces la pregunta es, ¿Cómo estamos nosotros?

¿Somos como Herodes, no queriendo que reine Jesús?

¡Mejor seamos como los sabios, quienes le adoraron!

Debemos reconocer que necesitamos a Jesús como salvador. Y vamos a tener perdón de toda maldad.

Vamos a también tener la alegría que tuvieron los sabios. Y vamos a regalarle lo mejor que tenemos, nuestra vida.

Y Dios va a estar cerca de nosotros, como estuvo cerca a ellos, cuando les habló en el sueño.

Wenn Jesus das nächste Mal auf die Erde kommt, dann wird er tatsächlich der sichtbare König der Welt sein.

Die Frage ist also: Wie ist es mit uns?

Sind wir wie Herodes, der nicht wollte, dass Jesus regiert?

Lasst uns lieber werden wie die Weisen, die ihn anbeteten.

Wir müssen einsehen, dass wir Jesus als Retter brauchen. Dann wird uns auch all das Schlechte vergeben werden.

Wir werden auch die gleiche Freude haben, die die Weisen hatten. Und wir werden ihm das beste schenken, was wir haben, unser Leben.

Und Gott wird uns nahe sein, so wie er den Weisen nahe war, als er später im Traum zu ihnen gesprochen hat.

¿Cómo empezamos de verdad una vida con Dios?

Primero, hay que orar, para que él nos perdone y sea rey de nuestra vida.

Segundo, empecemos a leer la biblia. La biblia nos va a enseñar como vivir.

Hubo un tiempo cuándo yo si creí en Dios, pero no estaba leyendo la biblia.

Cuando empecé a leer la biblia, también empecé a sentirle a Dios y mi vida empezó a ser más como Dios lo quiere. Estoy muy lejos de ser perfecto, pero Dios está trabajando para mejorarme.

Tercero, como los sabios ustedes tambien han viajado a este hospital. Y quizás le han encontrado a Dios aquí. Cuándo estén sanos, ojala en un día, tres días, dos semanas, van a volver a sus lugares, y deben contar lo que han experimentado.

Wie können wir also so richtig ein Leben mit Gott beginnen?

Erstens müssen wir beten, dass Gott uns die Schuld vergeben und auch in unserem Leben König sein soll.

Zweitens lasst uns beginnen, die Bibel zu lesen.

Es gab eine Zeit, da habe ich zwar an Gott geglaubt, aber nicht in der Bibel gelesen.

Als ich angefangen habe, in der Bibel zu lesen, begann ich auch, Gott zu spüren und mehr so zu sein, wie Gott es will. Ich bin sehr weit davon entfernt, perfekt zu sein, aber Gott arbeitet daran, dass es besser wird.

Drittens, sind Sie alle hier zum Krankenhaus gereist, so wie die Weisen auch gereist sind. Und vielleicht haben sie hier Gott gefunden. Wenn Sie gesund sind, hoffentlich schon in einem Tag, vielleicht in drei Tagen oder erst in zwei Wochen, werden auch Sie nach Hause zurückkehren. Und sie müssen dort davon erzählen, was Sie erfahren haben.

¿Por qué estoy yo hablando acerca de Jesús? Nadie me está pagando por esto.

Ezequiel 3, 18-19 leemos como Dios habla a su profeta: Por tanto, cuando oigas mi palabra, adviértele de mi parte al malvado: “Estás condenado a muerte.” Si tú no le hablas al malvado ni le haces ver su mala conducta, para que siga viviendo, ese malvado morirá por causa de su pecado, pero yo te pediré cuentas de su muerte. En cambio, si tú se lo adviertes, y él no se arrepiente de su maldad ni de su mala conducta, morirá por causa de su pecado, pero tú habrás salvado tu vida.

Nosotros debemos advertir a la gente que todavía no sabe de Jesus, para que se preparen, porque el reino de Dios se está acercando.

Warum rede ich eigentlich von Jesus? Niemand zwingt mich dazu und niemand bezahlt mich dafür.

In Hesekiel 3, 18-19 [LUT] lesen wir, wie Gott zu seinem Propheten spricht: Wenn ich dem Gottlosen sage: Du musst des Todes sterben!, und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Wege zu warnen, damit er am Leben bleibe, – so wird der Gottlose um seiner Sünde willen sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Wenn du aber den Gottlosen warnst und er sich nicht bekehrt von seinem gottlosen Wesen und Wege, so wird er um seiner Sünde willen sterben, aber du hast dein Leben errettet.

Wir müssen also die Menschen warnen, die noch nicht von Jesus wissen, damit die sich vorbereiten können, denn das Reich Gottes kommt näher.

Si hay mala conducta en sus vidas, cámbienla.

Si no han leído la biblia, léanla.

Si no conocen a Dios, oren para conocerlo.

Acepten a Jesucristo como rey de sus vidas.

Alégrense por su salvación y cuenten de Jesús a toda su gente cuando vuelvan a sus lugares.

¡Que Dios les bendiga en este reto!

Wenn sie sich in ihrem Leben falsch verhalten, ändern sie das.

Wenn sie die Bibel nicht gelesen haben, lesen Sie sie.

Wenn sie Gott nicht kennen, dann beten Sie, damit Sie ihn kennen lernen.

Nehmen Sie Jesus als König über Ihr Leben an.

Freuen Sie sich über ihre Heil und erzählen Sie ihren Leuten davon, wenn Sie zurück nach Hause kommen.

Möge Gott Sie in diesen Herausforderungen segnen!

Klar, die Predigt war auf einen Patienten zugeschnitten, der mit wenig Vorkenntnissen kommt und auf 15 Minuten Zeit, die ich habe, um mit ihm alles zu teilen, was mir wichtig ist. Ich habe sie nun trotzdem auf diesem Blog recyclet, vielleicht kann man ja trotzdem noch was davon mitnehmen.

Juvenfest

Natürlich gibt es Gründe dafür, dass nur selten Blogbeiträge kommen (und so viele wie diese Woche nur dann, wenn ich an einem Abend so sehr in Stimmung bin, dass ich gleich drei auf einmal vorprogrammiere, so wie gerade jetzt).

Bei diesen Gründen handelt es sich in der Regel um unregelmäßige Extraaktivitäten, wie zum Beispiel: das Juvenfest (Obwohl die Wortschöpfung deutsch anmutet, ist sie aus den spanischen Wörtern juventud und festival hervorgegangen).
Das Konzept dazu stammt von meinem Arbeitskollegen Abner, der aus der Metropole Lima kommend, bei der Betrachtung der hiesigen Situation zu dem Schluss gekommen ist, dass man den Jugendlichen hier mal was Ordentliches bieten sollte.

Während ich mir vorstellen kann, dass Rockgottesdienste in seiner Gemeinde in Lima im Wochenplan, wenn nicht gar auf der Tagesordnung standen, läuft da in Curatown eher wenig.

Dass die Globalisierung trotz Abgelegenheit bis hierher schwappt, zeigt sich ganz besonders bei den Jugendlichen: Sie hängen in Internetcafés ab, ihre Kleidung ist der amerikanischer Marken zum verwechseln ähnlich und die Interessen wären auch sonst wo nicht ungewöhnlich: Da wären beispielsweise Downhill-Biking und Dota 2. Jeder hat Facebook. YouTube-Videos auf dem Smartphone sind mit höherer Wahrscheinlichkeit Gesprächsthema als das Fernsehprogramm des Vorabends.

Der Gedanke, dass man den Jugendlichen also mehr bieten muss, um etwa einen Jugendgottesdienst attraktiv für sie zu gestalten (so attraktiv, dass sie auch kommen), liegt also nicht fern. Und aus eigener Erfahrung würde ich sagen, dass die Verfügbarkeit etwa technischer Vorzüge die Notwendigkeit von Jesus nicht reduziert. Die Gottesbeziehung ist ja nicht weniger wertvoll, es muss nur eine höherer Aktivierungspotentialtopfrand überwunden werden, um sich mit dem Thema Glaube auseinanderzusetzen.

Und wenn die nötige Aktivierungsenergie über farbige Scheinwerfer und angemessene Schallpegel übertragen werden soll, dann gibt es eben ein Juvenfest mit einem Flyer, der dem einer WiWi-Party in nichts nachstehen muss:

Neben einem ausführlichen musikalischen Teil wird auch ein dramaturgisches Anspiel zur Mensaje (Predigt) hinführen. Dass ich von der Probe kommend von für drei Blogbeiträge ausreichende Kreativität strotzte, stimmt mich hinsichtlich des Ergebnisses zuversichtlich.

Am Wochenende wurden schon mal die Scheinwerfer konfiguriert.

Letztlich bleibt wie immer bei dieser Art von Veranstaltung der Zwiespalt, dass man sich einerseits nicht lumpen lassen möchte, es andererseits jedoch niemals auf die Performance ankommt. Denn bei der handelt es sich ja notwendigerweise um eine Show. Bei der biblischen Schilderung der Speisung der 5000 (nachdem die Speisung selbst anscheinend spontan geschah kann sie nicht der Grund für die zuhörenden Menschenmengen sein) sucht man vergeblich nach der Bandliste.

Aus diesem Grund möchte ich diejenigen Leser, die nicht seit zwei oder mehr Absätzen mit dem Kopf schütteln, um Unterstützung im Gebet bitten.

Das Fest

Fortsetzung des letzten Beitrags.

Fotografieren? War nicht vom Filmen die Rede gewesen? Doch, allerdings wurde das kurzfristig leider doch abgesagt, weil die Direktion die teuren Kameras nicht in Laienhände geben wollte. Aus diesem Grund ohne besondere Aufgabe hatte ich eigentlich vor, erst mal den Blogbeitrag zu schreiben und dabei trotzdem noch rechtzeitig zum Festbeginn um 9:00 zu erscheinen, bis mich plötzlich der Anruf erreichte (das nenne ich echte Just-in-Time-Planung feinster peruanischer Qualität), man bräuchte noch jemanden zum Fotografieren. Ich schnappte mir meine Kamera mit den glücklicherweise aufgeladenen drei Akkus und gedachte zunächst, im Mototaxi den Weg zum Krankenhaus schneller zurückzulegen.

Die Straße war jedoch durch die Polizei gesperrt, so dass ich mich dann zu Fuß besonders beeilen musste. An der Stelle, an der die Straße zum Krankenhaus von der Panamericana abzweigt, erblickte ich eine große Menge demonstrierender Lehrer mit Sprechchören und Schildern. Es waren viele Polizisten präsent und ich musste mehrere Polizisten-Ketten passieren.

Angekommen wurde ich mit schicker Medienzentrums-Weste, Ersatzkamera und Presseausweis ausgestattet. Die Polizei bestand bei Beginn der eigentlichen Zeremonie leider darauf, alle „Pressefotografen“ in den Presseblock zu verbannen, von wo aus mit meiner maximalen Brennweite von 50mm nicht mehr viel zu machen war, da wäre professionelle Ausrüstung vorteilhaft gewesen.

Das Fest selbst lief ohne Störungen ab. Höhepunkt für viele Gäste war natürlich der Besuch des peruanischen Präsidenten Pedro Pablo Kuczynski. Er konstatierte in seiner Rede mit prägnanten Worten, es gebe bei Diospi Suyana zweierlei: „corazón y conocimiento“ – Herz und Fachwissen (mein Kollege Abner meinte später, da sei ihm wohl noch der zentrale Punkt entgangen), versprach den Curahuasinern eine bessere Trinkwasserversorgung und machte sich die Gelegenheit zu Nutze, um  die streikenden Lehrer zur Rückkehr zu ihrer Arbeit aufzufordern, eine Forderung, auf die sich das staatliche Fernsehen in der Berichterstattung fokussierte.

Dabei ging es uns um etwas völlig anderes: Das 10-jährige Bestehen des wachsenden Krankenhauses (es wurden immerhin bei diesem Anlass die zweite, die Bettenzahl verdoppelnde Station und auch das Gebäude der Orthopädiewerkstatt eingeweiht) ist für alle, die seine Geschichte kennen, ein Grund zur Dankbarkeit, dass dieses Werk existiert und Hilfe leisten kann. Für alle, die seine Geschichte kennen, ist dabei auch klar: Ohne Gott wäre es nicht mal zur Einweihung gekommen. Was für ein Fest sind da 10 Jahre Bestehen! Ich bin sehr froh, dass ich gerade hier sein darf und sogar ein bisschen stolz, diese Arbeit unterstützen zu dürfen. Das Fest hat diese Freude sehr gut ausgedrückt: Im Amphitheater waren vor allem Bewohner aus der nahen Umgebung versammelt, die gemeinsam mit den Mitarbeitern und Gästen an diesem Fest der Freude und Dankbarkeit teilnahmen.

Wie schade wäre es gewesen, wenn das Fest komplett abgesagt worden wäre. Dass es dazu beinahe gekommen wäre, habe ich erst am Abend beim Gespräch mit meinem Chef Benjamin erfahren (er ist nicht nur IT- sondern auch Sicherheitschef). Am Morgen schien der Polizei die Kontrolle fast zu entgleiten. Sehr eindrücklich liest sich dazu der dreiteilige Bericht aus Klaus‘ Perspektive:

A – eine Chronologie – Adrenalinspiegel am Anschlag

B – eine Chronologie – vielleicht doch?

C – eine Chronologie – wie in einem Traum

Schlüsselerlebnis

Ich bin im Begriff, das Haus zu verlassen. Versichere mich in einer Gewohnheit, die ich wahrscheinlich mit sehr vielen Menschen teile, der Anwesenheit verschiedener Gegenstände in meinen Hosentaschen:
Geld … check.
Handy … check.
Schlüssel … The operation has timed out.
Schlüssel?!
Der Schlüssel konnte nicht gefunden werden. Bitte überprüfen Sie die Schreibweise des Dateinamens.

Immerhin ist es deutlich angenehmer, den Schlüssel im Haus zu verlieren, als außerhalb. Das liegt daran, dass der Suchraum dann endlich ist. Mit linearer Suche (für nicht-Informatiker: Suche an allen möglichen Orten in einer (beliebigen) Reihenfolge), lässt sich jeder Gegenstand dann in endlicher Zeit finden. Auch das kann ziemlich viel sein, insbesondere, wenn die verfügbare Zeit durch eine andere endliche Schranke (die damit möglicherweise niedriger als die maximale Suchzeit ist) gegeben ist.

Deswegen suche ich nicht linear. Sondern zuerst an den wahrscheinlichsten Orten: Dem dafür vorgesehenen Haken (da gehört er hin), der Ablage im Bad (da wäre er, wenn ihn beim Ausziehen einer Hose in deren Tasche gefunden hätte), dann an unwahrscheinlicheren, zum Beispiel im Schrank (da verstecke ich sonst mein Laptop).

Die theoretische Garantie mit der endlichen Suche tröstet mich auf einmal weniger als sie sollte, und es nervt mich, dass ich wahrscheinlich zu spät kommen werde.
„Bitte, Gott, lass mich den Schlüssel finden“, sage ich ein bisschen unspezifisch, obwohl die endliche Suchzeit mir das eigentlich schon garantiert. Sprach es aus und meine Augen gleiten über den Tisch in der Küche (beim Beten hatte ich unnötigerweise Richtung Zimmerdecke geguckt). Dort (auf dem Tisch, nicht an der Decke) entdecke ich, zwei Sekunden nach Ausspruch des Gebets, den Schlüssel. Er liegt dort eigentlich an einer sehr exponierten Stelle.

„Männer können nicht suchen“ habe ich mir in der Familie in solchen Situationen früher manchmal sagen lassen müssen. Stimmt vielleicht auch. Doch über die temporale Korrelation bin ich freudig überrascht. Warum eigentlich überrascht? Wer sucht, wird schließlich finden.
Obwohl ich auch weiß, dass wem anklopft, auch aufgetan wird, stecke ich den Schlüssel ein und nehme ihn mit.

Denn eigentlich haben diese Verse ja eine ganz andere, wichtigere Bedeutung, die sich nicht auf meinen mechanischen Tür-Authentifizierer beziehen.
Dann hat vielleicht die erlebte Begebenheit auch eine tiefere Bedeutung (denn den Schlüssel hätte ich ja sicherlich irgendwann auch ohne Hilfe gefunden): Manchmal ist ein Gebet nötig, um den Schlüssel zu sehen. Den Zugang zu einer schwierigen Situation im Leben oder sogar um überhaupt die Tür zu finden.

Soweit das Wort zum Sonntag. Das ganze ist übrigens schon vor genau einer Woche (also genau genommen im letzten Jahr), nämlich an Silvester, passiert. Ich bin aber nicht dazu gekommen, es aufzuschreiben. Mein Handy streikt nämlich. Der USB-Anschluss ist kaputt, so dass es nicht mehr aufgeladen werden kann. Zum Glück gibt es in Curahuasi einen Handyverkäufer, der löten kann. Morgen darf ich es wieder abholen. Der Beitrag wird gerade in einem Internetcafé geschrieben. Bevor jemand fragt: Den Schlüssel habe ich dabei:

Der hässlichste Adventskranz (der Welt?) und andere kreisende Gedanken

Wie kann man die Freude auf Weihnachten steigern?

Manchmal ist das mit der Freude gar nicht so einfach, wenn der Jahresendstress kommt und durch regelmäßige (zwei pro Woche) vorweihnachtliche Festivitäten verschiedener Qualität (hierbei gibt es erfahrungsgemäß insbesonders hinsichtlich der Plätzchen gravierende Unterschiede, denn die Skala reicht von Zementbröseln mit ausgetrocknetem Bauschaumtupferl bis hin zu saftigen Zimtsternen mit Eischneeüberzug, die um viele Zehnerpotenzen jünger als ihr Rezept sind) zudem ordentlich angefacht wird, so wie vermutlich auch dieses Jahr in Europa. Oder wenn es zu warm und zu hell ist, so wie zum Beispiel hier in Südamerika.

Wenn jemand wirklich auf der Suche nach weihnachtlicher Stimmung ist, dann würde ich empfehlen, sich eine ruhige Minute zu verschaffen und an allem festlichen vorbei zum Kern der Sache vorzudringen, also zum Jubilanten des anstehenden Jubiläums, zum Beispiel (aber nur zum Beispiel) durch das Lesen des alten Textes Jesaja 11. Der ist sogar so alt, dass er die Geburt Jesu, die ja auch schon wieder ein paar Jahre her ist, mit ein paar Jahrhunderten Vorsprung ankündigen kann. Ein kurzer Auszug für die, die dazu keine Zeit (Stichwort: Vorweihnachtsstress, eine höchst paradoxe aber existente Angelegenheit) haben, aber Lust gehabt hätten:

Und ein Reis wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais, und ein Schössling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen. Und auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn, und sein Wohlgefallen wird sein an der Frucht des HERRN.

Klingt gut, würde ich sagen. Auf so einen Messias kann man sich durchaus freuen, besonders aus der heutigen Perspektive, dass er schon mal da war, sodass die Menschen sich von diesen Eigenschaften überzeugen konnten (nicht mal die Ungläubigen sagen Jesus schlechte Eigenschaften nach).

(Hier endet (fast)  der inhaltlich wichtige Teil des Beitrags)

Und wenn man dann zusätzlich zum Wichtigen in eine feierliche ruhige Stimmung kommen möchte, empfehle ich (das ist aber Geschmackssache), Motetten von J.S.Bach zu hören. Musikalisch kann nicht jeder etwas damit anfangen.

An dieser Stelle hilft so manche süßliche Geschmacklosigkeit aus, die die Adventszeit so unerträglich macht, dass Vorfreude auf den Festtag der einzige Ausweg bleibt. Dazu habe dieses Jahr auch ich meinen Teil beigetragen und präsentiere stolz den hässlichsten Adventskranz der Welt (oder zumindest eine Approximation).


Das Zentrum bildet als traditionelles Element eine einzige rote, hier bedauerlicherweise parfürmierte Kerze. Diese wird ökonomisch durch eine korrektere Anzahl von vier Teelichtern ergänzt, die der temporalen Indikatorfunktion der runden Dekorationsobjekte Rechnung tragen. Separiert werden die komplemetären Leuchtmittel durch einen Reigen recycelter Vegetation zum Ersatz der kanonischen grünen Nadelholzwindungen. Die gesamte Komposition ist auf einer silbernen PVC-Basisplatte aus dem Weihnachtssortiment eines Cusqueñischen Baumarktes arrangiert, die nicht nur das Kerzenlicht, sondern auch den ästhetisch seiner Klasse nicht gewachsenen Charakter des Advenzkranzes widerspiegelt. Aufgrund seiner optischen Eigenschaften kommt dieses Objekt noch mehr als vergleichbare Produkte vor allem im Dunkeln gut zur Geltung.

Warum ich ihn denn habe, wenn ich mich so über ihn beschwere? Weil er seine Funktion erfüllen wird. Ein kleines sichtbares Licht weist auf das große kommende Licht hin, an dem nichts auszusetzen sein wird.

Der Kern von Weihnachten ist gewisserweise geschmacksneutral, und zwar im positiven Sinne: Wer Plätzchen, Glühwein und beschaulichem Beisammensein im Kerzenschein nichts abgewinnen kann, der muss diese zartschmelzende Schokoladenumhüllung nicht erst ablutschen, sondern darf direkt zum zentralen Kern greifen, und diesen begreifen, das ist die Geburt des Messias in einem Stall. (Das war jetzt doch wieder wichtig)

Und: Ich habe nichts gegen Zimtsterne.

Aussendung im Gottesdienst am 25.09

Bei meinem Missionseinsatz handelt es sich ja um fachliche Computerarbeit und damit um etwas Profanes. Man könnte sich also fragen, was das mit einem „Gottesdienst“ zu tun hat oder warum von einer „Aussendung“ gesprochen wird. Weil ich aber an „Support von oben“ glaube, schätze ich es sehr, dass meine Kirchengemeinde mir den Segen Gottes für diesen Einsatz explizit wünschen möchte. Und das wird, eine Woche bevor es so richtig los geht, am 25.09. als Teil des Sonntagsgottesdienstes (in diesem Fall ist es übrigens ein Familiengottesdienst) in der Matthäusgemeinde passieren. Der findet um 10:00 in der Vorholzstraße 47 in der Karlsruher Südweststadt statt. Ich würde mich sehr freuen, Sie (oder Dich) dort ein vorerst letztes Mal zu sehen.

Hier wird der Aussendungsgottesdienst stattfinden.
Hier findet der Gottesdienst statt.

Treffen zukünftiger Kollegen bei Diospi Suyana

Gestern nahm ich an einer Informationsveranstaltung für zukünftige Mitarbeiter und an der Mitarbeit Interessierte von Diospi Suyana teil.
Dabei wurde ich nicht nur auf den neuesten Stand über das Hospital gebracht (perfekt für Dienstag, denn da werde ich in der Matthäusgemeinde das Hospital und meine Arbeit vorstellen), sondern erfuhr auch mehr über das Leben in Curahuasi und wie man sich dort als Mitarbeiter einrichtet. Scheinbar eine wichtige Frage: Kann man dort Nutella kaufen? – Ja, so etwas gibt es in Cusco, aber es ist sehr teuer. Woher bekommt man Möbel? – Man kauft sie günstig auf dem Markt in Curahuasi. Was ist gefährlich? – Schwarze Witwen und rasante Autofahrer.
Besonders spannend war das Treffen für mich auch, weil ich mit zukünftigen Mitarbeitern in Kontakt kommen konnte: Vom FSJler, der schon Ende August ausreist, die junge Mediziner-Familie Böker, für die es im September ernst wird, bis hin zu einigen Medizinstudenten, die im Laufe der nächsten Jahre eine Famulatur am Krankenhaus machen werden.
Gemeinsam sind wir nun auch auf der Homepage von Diospi Suyana zu entdecken:

Markante Worte von Direktor Dr. John (nachdem er über die unangenehmen Dinge, die das Leben in Curahuasi betreffen, gesprochen hatte):

„Wer berufen ist, der soll kommen. Und wer nicht berufen ist, der kommt besser nicht.“

Klar halte ich meinen Arbeitseinsatz für eine gute Sache (sonst täte ich’s wohl nicht) und sah ihn auch irgendwie von Gott eingefädelt. Aber ich hätte mich nicht getraut, mich als „berufen“ zu bezeichnen. Diese Aussage machte mich jetzt nachdenklich. Nicht, dass ich nun daran zweifelte, kommen zu wollen, sondern eher in dem Sinne, dass ich zu dem Schluss gekommen bin, dass ich wohl tatsächlich berufen bin. Denn: Nicht mitzumachen, das wäre ein bisschen gewesen wie, als der biblische Prophet Jona von seiner Aufgabe davon läuft.

Ich freue mich auf alle, die übermorgen (=Dienstag 05.07. 19:30) zu meinem Vortrag ins Melanchtonhaus, Graf-Rhena-Straße 2a, Karlsruhe, kommen.

Irgendwelche Heilsbotschaften

„Verbreitest Du dann auch irgendwelche Heilsbotschaften?“

So ein Hai soll meinen Christen-Fisch nicht ersetzen ;)

Diese Frage wurde mir heute gestellt, als ich mein Projekt vorgestellt habe. Eine berechtigte Frage. Schließlich möchte man nicht nur wissen, wen, sondern auch was alles man unterstützt. Und wenn groß „Mission“ draufsteht, was ist denn dann überhaupt drin?

Meine Arbeit wird zunächst einmal völlig technisch sein, denn ich werde Computern nützliche Dinge beibringen. Weil Computer nicht beten können und nichts von Gott verstehen, verkünde ich denen keinen Heilsbotschaften. Aber ich arbeite für eine Einrichtung, deren Ziel es ist, Menschen mit Gottes Liebe zu begegnen. Zum einen geht es dabei um praktische, medizinische Hilfe, unabhängig vom Einkommen und auf eine freundliche Art und Weise, in der Ärzte sich für jeden Patienten liebevoll Zeit nehmen. Aber weil wir Christen selbst erfahren haben, dass es gut tut, Gott nicht zu ignorieren und mehr von ihm zu erfahren, wäre es unvollständig, dabei über unseren Glauben zu schweigen. Deswegen hat man sich bei der Planung des Krankenhauses einen Gottesdienstraum gegönnt und lässt ihn auch nicht leer stehen, sondern es finden dort jeden Sonntag Gottesdienste statt, zu denen natürlich auch die Patienten eingeladen sind. Ebenso natürlich ist der Besuch freiwillig.

Der Begriff „Mission“ ist, leider und leider teilweise zu Recht, mit den Bedenken verbunden, es gehe darum, jemandem ein Weltbild aufzudrücken, die eigene Kultur zu entreißen und Personen zu manipulieren. Das ist nicht mein Ziel.

Mein Ziel ist ein Glaube der Tat, in dem meine Gewissheit, dass ich von einem real existierenden Gott geliebt werde und auch die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod, durch Taten gelebt wird. Das zumindest versuche ich.

Es geht also in erster Linie um die Tat (Glaube ohne Werke ist bekanntlich tot). Das heißt nicht, dass ich über meinen Glauben schweigen möchte (ich werde mich in meiner Freizeit  auch an christlichen Programmen für Kinder und Jugendliche beteiligen). Passend dazu in der Bibel:

„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt; aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig“

1. Petrus 3, 15f