Ich mag es nicht, wenn mein Telefon während der Arbeit klingelt. Oder vibriert. Das reißt mich aus meinen Gedanken und meistens geht es danach darum, diese oder jene falsche Benutzereingaben im System zu korrigieren.
Diese Woche dachte ich das Gleiche, als der Arzt anrief, anscheinend weil sein Ultraschallgerät nicht funktionierte. Ich ärgerte mich zugegebenerweise etwas, weil ich den Fehler zuerst vor dem Computer vermutete, statt darin. Unberechtigter Weise.
Denn tatsächlich ließ sich das Gerät nicht mehr einschalten. Der integrierte Computer mit Linuxbasis verweigerte das Hochfahren. Netterweise verriet er die Ursache freiwillig: Es bestand ein Problem mit dem Dateisystem.
Diese Probleme können in den meisten Fällen ohne Weiteres repariert werden, indem man Werkzeuge auf der Machine selbst nutzt. Das Starten einer Textkonsole, um solches zu tun, wurde gleich angeboten, dafür jedoch leider nach einem Rootpasswort verlangt. Niemand kannte das Rootpasswort der gespendeten Maschine ohne Wartungsvertrag. Auch der Bootmanager war verrammelt, so dass ich die Abfrage nicht durch Starten im Single User Mode unterdrücken konnte. Während ich schon als letzten Ausweg darüber nachdachte, den Medizintechniker zu bitten, die Festlatte ausbauen, um dann ein anderes Passwort unterzuschieben oder gleich das Dateisystem zu reparieren, fand glücklicherweise jemand eine Reihe Wiederherstellungs-CDs. Eine davon funktionierte, das System bootete bereitwillig davon und die gesamte Festplattenpartition wurde in ihren Ursprungszustand versetzt.
Die Wiederherstellung, wie sie im Gange ist:
Danach ging alles wieder. An sich nichts Spannendes, aber wenn es bei einem Ultraschallgerät passiert, ist es schon irgendwie interessanter als bei einem PC.