Was wir nicht können

¡Viva el Perú! Morgen ist der Nationalfeiertag, Fiestas Patrias. Der ist sehr wichtig und wird formal begangen. Schon jetzt sind beihnahe alle Häuser mit rot-weiß-roter Flagge geschmückt. Morgen wird ein Festakt auf dem Plaza de Armas stattfinden, bei dem alle wichtigen Institutionen, unter anderem alle Schulen, aber eben auch das Hospital marschieren. Verpflichtend die gesamte Belegschaft.

Während die Peruaner schon von Kindesbeinen an lernen, ebendiese Beine in gerader Linie und im Takt nach oben zu befördern, stellt das für den Deutschen, auch wenn er nicht linksautonom oder antideutsch ist, nicht nur eine seltsame, sich scheinbar übertrieben selbstdarstellende Handlung, sondern auch eine Herausforderung der körperlichen Koordination dar. Das stellte ich beim für ausländische Erstteilnehmer verpflichtenden Training am Dienstagnachmittag fest. Im Anzug bei Mittagshitze wird das bestimmt nicht einfacher. (Ich bereue meine Berufswahl zwar in der Gesamtbilanz nicht, aber Ärzte dürfen in weiß). Es mangelt mir am Können, um dem Anspruch des stolz seine Freiheit Feiernden zu genügen. (Meinen Kollegen sollte ich nach dem Training was vormarschieren. Ihr Kommentar: „Du bist doch kein Roboter. Sei einfach locker“).

Mich tröstete beim Betrachten dieses Zettels, dass dafür manch einer Schwierigkeiten mit Konsonanten hat:

Viele Grüße,

euer Cristhiam

One thought on “Was wir nicht können

  1. Dann auf einen schönen Marsch. Bestimmt gibt es Musik dazu – das hilft. Marschierst Du „russisch-sozialistisch“ mit extrem hoch gestreckem Bein?

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