„Sind wir in Curahuasi?” 

Das fragte ich heute den Fahrer des Colectivos.  Als er bejahte, warf ich (nochmals)  einen Blick auf die Tankstelle und die Häuser um mich herum. Obwohl ich schon gewusst hatte, dass Curahuasi um die 10.000 Einwohner hat, kam mir der Ort erstaunlich groß vor. Zum Glück wurde ich, als ich bei meiner Wohnung ankam, von meinem neuen Nachbarn (und Pflegedienstleiter des Hospitals) Harry erwartet und wir nahmen gemeinsam ein Spätstück ein. Bei einem nachmittäglichen Rundgang bekam ich ein grobes Bild vom Ort und habe auch das Nötigste gleich kaufen können (zum Beispiel Klopapier. Und Nudeln, für alle Fälle). Bei der Rückkehr lerne ich das Ehepaar Klemenz kennen. Ich habe schon viel von ihnen gehört:Udo Klemenz ist der Bauingenieur, der (unter anderem)  den Bau des Krankenhauses beaufsichtigt hat. Außer Harry und mir wohnen noch zwei weitere Personen auf unserer Etage: Daniela ist die Apothekerin und Sandy eine Gynäkologin, die, anders als ihr Name es vermuten lässt,  aus Lima kommt. Die Peruanerquote beim gemeinsamen Kochen, zu dem Harry abends alle eingeladen hat, liegt also bei 25% und wir verspeisen den Nudelauflauf auf Spanisch.

Ich lege mich schlafen (in ein paar Minuten) und bin froh, gut angekommen zu sein. Das ist nicht vor allem auf die kurvige Straße bezogen, deren Kurven zu schneiden eine Angewohnheit mancher entgegenkommender Lastwagen ist (Knapp daneben ist auch vorbei). Irgendwie geht mir gerade auf, dass spätestens jetzt aus der Idee, hierher zu kommen, Realität geworden ist. Offenbar muss ich daran gezweifelt haben.

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