Fleißige Artgenossen zu Besuch in Curahuasi

Schon zum Jubiläum waren die beiden angereist, denn schon von der Gründung vor zehn Jahren an hat das Ehepaar Schmiedecke das Krankenhaus Diospi Suyana unterstützt,  nur dass zu jenem Zeitpunkt vom heute stehenden Krankenhaus noch nichts zu sehen war. Doch weder ihre Vereinsmitgliedschaft, noch die aus Deutschland mitgebrachten Süßigkeiten stellten die größte Freude ihres nun dritten Besuchs dar, sondern die kompetente und erfahrene Verstärkung in unserem IT-Team. waschechten Informatiker sind nämlich zum Arbeiten gekommen.

Ilse ist Dozentin für HCI (Human Computer Interaction, dabei handelt es sich um die Kunst der Mensch-Maschine-Interaktion, oder, anders ausgedrückt, um diejenige Disziplin, deren Ziel es ist, dass Computer den Nutzer nicht zur Weißglut bringen) und sie nutze ihren dreiwöchigen Urlaub, um die Prozesse in unserer Consulta Externa zu analysieren und ein Konzept für die von Ärzten lang ersehnte digitale Unterstützung der selbigen zu erstellen. Bei der Consulta Externa handelt es sich um die Sprechzimmer der Ärzte, in denen Untersuchung, Beratung, möglicherweise eine ambulante Behandlung oder die Planung einer Operation, die Verordnung von Medikamenten und die Anordnung weiterer Analysen, etwa in Form von Laboruntersuchungen oder bildgebenden Verfahren, stattfindet. Insbesondere bei letzteren wird momentan nämlich noch viel Papier hin und her geschoben und auch die Patientenakte nimmt einen viel zu weiten Weg durch das Krankenhaus auf sich.
Sie hat Benutzergespräche geführt und eine Vorlage für die Benutzeroberfläche erstellt. Ihre Fähigkeit, dabei alles möglichst benutzerfreundlich zu gestalten, ist bei den Ärzten bestimmt gut investiert!

Vielen Dank für Deine großartige Hilfe, Ilse, und dafür, dass Du dafür auf Deinen Urlaub verzichtetest!
Und natürlich dafür, dass Du uns Uwe noch länger dagelassen hast.

Uwe Schmiedecke hat viel Erfahrung mitgebracht. Die hilft nicht nur, weil sie ihn fachlich zu einem Experten macht, der schon bei seinen beiden vorigen Einsätzen Großartiges geleistet hat, sondern die ganze Erfahrung bringt außerdem den Vorzug mit sich, dass Uwe nicht mehr arbeiten muss. In Deutschland zumindest. Dass er nämlich schon in Rente ist merkt man ihm zwar nicht an, doch es erlaubt ihm einen großzügig langen Einsatz von drei Monaten!

Obwohl wir ihn also noch etwa zwei Monate bei uns haben, ist er schon sehr weit gekommen: Uwe wird nicht nur unsere (nicht mehr weiterentwickelte) MySQL-Datenbank auf eine MariaDB-Datenbank umstellen, sondern auch eine Replikation einrichten. Die sorgt dann dafür, dass, sollte eines Tages unser Datenbankserver ausfallen, innerhalb von Minuten ein vollwertiger Ersatz zur Verfügung steht, sodass mit allen Daten fast sofort weitergearbeitet werden kann. Das ist sehr sinnvoll, denn die Sterblichkeit von Servern, beträgt, wie bei Menschen, 100%. Während diese Zahl den Menschen den Menschen hoffentlich zur Beschäftigung mit seinem Seelenheil führt, ist man bei Computern gut beraten, sie niemals unersetzlich werden zu lassen. Ein deutlich pragmatischerer Ansatz also, dem Uwe in diesen Tagen in die Praxis verhilft.

Einfach Spitze, dass Du da bist, Uwe!

Das Fest

Fortsetzung des letzten Beitrags.

Fotografieren? War nicht vom Filmen die Rede gewesen? Doch, allerdings wurde das kurzfristig leider doch abgesagt, weil die Direktion die teuren Kameras nicht in Laienhände geben wollte. Aus diesem Grund ohne besondere Aufgabe hatte ich eigentlich vor, erst mal den Blogbeitrag zu schreiben und dabei trotzdem noch rechtzeitig zum Festbeginn um 9:00 zu erscheinen, bis mich plötzlich der Anruf erreichte (das nenne ich echte Just-in-Time-Planung feinster peruanischer Qualität), man bräuchte noch jemanden zum Fotografieren. Ich schnappte mir meine Kamera mit den glücklicherweise aufgeladenen drei Akkus und gedachte zunächst, im Mototaxi den Weg zum Krankenhaus schneller zurückzulegen.

Die Straße war jedoch durch die Polizei gesperrt, so dass ich mich dann zu Fuß besonders beeilen musste. An der Stelle, an der die Straße zum Krankenhaus von der Panamericana abzweigt, erblickte ich eine große Menge demonstrierender Lehrer mit Sprechchören und Schildern. Es waren viele Polizisten präsent und ich musste mehrere Polizisten-Ketten passieren.

Angekommen wurde ich mit schicker Medienzentrums-Weste, Ersatzkamera und Presseausweis ausgestattet. Die Polizei bestand bei Beginn der eigentlichen Zeremonie leider darauf, alle „Pressefotografen“ in den Presseblock zu verbannen, von wo aus mit meiner maximalen Brennweite von 50mm nicht mehr viel zu machen war, da wäre professionelle Ausrüstung vorteilhaft gewesen.

Das Fest selbst lief ohne Störungen ab. Höhepunkt für viele Gäste war natürlich der Besuch des peruanischen Präsidenten Pedro Pablo Kuczynski. Er konstatierte in seiner Rede mit prägnanten Worten, es gebe bei Diospi Suyana zweierlei: „corazón y conocimiento“ – Herz und Fachwissen (mein Kollege Abner meinte später, da sei ihm wohl noch der zentrale Punkt entgangen), versprach den Curahuasinern eine bessere Trinkwasserversorgung und machte sich die Gelegenheit zu Nutze, um  die streikenden Lehrer zur Rückkehr zu ihrer Arbeit aufzufordern, eine Forderung, auf die sich das staatliche Fernsehen in der Berichterstattung fokussierte.

Dabei ging es uns um etwas völlig anderes: Das 10-jährige Bestehen des wachsenden Krankenhauses (es wurden immerhin bei diesem Anlass die zweite, die Bettenzahl verdoppelnde Station und auch das Gebäude der Orthopädiewerkstatt eingeweiht) ist für alle, die seine Geschichte kennen, ein Grund zur Dankbarkeit, dass dieses Werk existiert und Hilfe leisten kann. Für alle, die seine Geschichte kennen, ist dabei auch klar: Ohne Gott wäre es nicht mal zur Einweihung gekommen. Was für ein Fest sind da 10 Jahre Bestehen! Ich bin sehr froh, dass ich gerade hier sein darf und sogar ein bisschen stolz, diese Arbeit unterstützen zu dürfen. Das Fest hat diese Freude sehr gut ausgedrückt: Im Amphitheater waren vor allem Bewohner aus der nahen Umgebung versammelt, die gemeinsam mit den Mitarbeitern und Gästen an diesem Fest der Freude und Dankbarkeit teilnahmen.

Wie schade wäre es gewesen, wenn das Fest komplett abgesagt worden wäre. Dass es dazu beinahe gekommen wäre, habe ich erst am Abend beim Gespräch mit meinem Chef Benjamin erfahren (er ist nicht nur IT- sondern auch Sicherheitschef). Am Morgen schien der Polizei die Kontrolle fast zu entgleiten. Sehr eindrücklich liest sich dazu der dreiteilige Bericht aus Klaus‘ Perspektive:

A – eine Chronologie – Adrenalinspiegel am Anschlag

B – eine Chronologie – vielleicht doch?

C – eine Chronologie – wie in einem Traum

Vor dem Fest

Nach drei Wochen erholsamen Urlaubs (über die ich vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt schreiben werde) bin ich in ein Curahuasi zurückgekehrt, das schon voller Vorbereitung und Vorfreude auf das heutige Jubiläum blickte: Diospi Suyana wird 10 Jahre alt und der Präsident Perus hat sein Kommen zu den Festlichkeiten angekündigt. Das Jubiläum steht unter dem Motto „Solo Deo Gloria“ (allein Gott sei die Ehre) und nennt damit den Verantwortlichen für das Bestehen dieses wunderbaren Werkes (durch den hohen Besuch bedingt sogar medienwirksam) beim Namen. Ein Fest der Freude und der Dankbarkeit soll es werden.

Eingeladen wurden die Bewohner aus den umliegenden Dörfern. Für jeden der 4500 erwarteten Besucher haben wir gestern eine Tüte mit Sandwich, Getränk, Keksen und Stift vorbereitet. Die Fabrikation all dieser Sandwiches mit vielen Mitarbeitern in der Krankenhausküche nahm gestern den ganzen Tag in Anspruch. Als Salatschneider und Eintüter bekam ich in den etwa 8 Stunden einen Eindruck davon, wie mühsam die Speisung der 5000 auf nicht-wundersamem Wege ist.

Hier ein paar Belegte:

Außerdem beschäftigt uns der Lehrerstreik. Ungefähr Anfang Juli begannen die Lehrer landesweit einen Streik mit der Forderung nach besserer Bezahlung (dem sich später leider sogar die Ärzte anschlossen, die an öffentlichen Einrichtungen momentan nur Notfälle behandeln). Während in der Provinz Cusco schon eine Einigung erzielt wurde, steht sie anderswo noch aus. Die Lehrer haben eine Demonstration mit 3000 Personen Beteiligung angekündigt, weil sie natürlich den hohen Besuch ausnutzen wollen. Da die Demonstranten nicht notwendigerweise friedlich sind, war nicjt nur eine Störung unserer Feier, sondern auch ein Absagen des Präsidenten zu befürchten. Gestern sind Helikopter über Curahuasi gekreist, um die Sicherheitslage einzuschätzen. Heute sind welche gelandet, gleichzeitig waren Stimmen von Demonstranten zu hören… 

Ich würde gerne mehr schreiben, bekomme aber gerade einen Anruf vom Medienzentrum, dass ich beim Fotografieren helfen soll. Bis bald also

werdender Aushilfs-Kameramann

Für das 10. Diospi Suyana-Jubiläum fehlen dem Medienzentrum Kameramänner. Ich bin Teil des Personals der IT-Abteilung, das mit großer Freude beschlagnahmt wurde, um dem Mangel abzuhelfen. Ende August werden meine Kollegen und ich gemeinsam die Ehre haben, die im Amphitheater stattfindende Veranstaltung, zu der sogar der peruanische Präsident PPK eingeladen ist, nicht nur aufzunehmen, sondern sogar live auszustrahlen. Die Reichweite dieser Ausstrahlung hängt davon ab, wie viele Sendetürme bis dahin betriebsbereit sein werden. Der einzige mit Stromanschluss steht momentan in Curahuasi, aber noch sind ein paar Wochen Zeit.

Heute Nachmittag erhielten wir die erste Portion unserer Kurzausbildung. Nachdem ich gerne fotografiere, war das äußerst spanned. Im Studio bekamen wir die verschiedenen Perspektiven erklärt. Wenn etwa zwei Personen miteinander im Gespräch sind, wird das am besten im „plan bustal“ zum Ausdruck gebracht, in dem die Personen von der Brust an aufwärts zu sehen sind. Der obere Bildrand lässt zum Kopf hin einen Fingerbreit Luft.

Danach hatten wir großen Spaß beim Üben dieser Einstellungen, außerdem beim Bändigen der empfindlichen Zoomsteuerung und langsamen horizontalen Kamerafahrten(Pans) auf den Stativen.

Dazu kamen noch Grundlagen über die Art der während der Produktion verwendeten Absprachen zwischen dem Produktionsleiter (der im Gegensatz zu uns wirklich Kameramann, noch dazu mit viel Erfahrung, ist) und seinen Leuten.

Jetzt wird morgens gelegentlich geübt werden, indem das neue Team die morgentlichen Andachten aufnimmt. Da bin ich aber leider vorerst nicht dabei, denn Montag geht es für mich erst mal in den Urlaub.

Tastaturaustausch

Computer zu reparieren ist nicht mein Job. Punkt. Deswegen mache ich das nicht während der Arbeit, sondern höchstens in meiner Freizeit.

In der vergangenen Woche gab es ein kleines Nachfragehoch. Zu zwei kompletten Laptop-Neuinstallationen kam noch ein etwas spannenderer Eingriff hinzu: Ein Tastaturaustausch. Wenn mindestens 8 Tasten (darunter einige Buchstaben) nicht mehr funktionieren, so dass zunächst nicht mal mehr das Passwort eingegeben werden kann, dann kann eine Kindergärtnerin nicht mehr besonders viel mit ihrem Eingabegerät anfangen und die Tastatur ist in der Spielecke deutlich besser aufgehoben.

Aus Deutschland wurde neben dem Ersatzteil gleich ein schickes Kästchen mit dem nötigen Werkzeug bestellt. Nach mehrwöchiger Lieferzeit dauerte der Austausch dann gerade mal eine Viertelstunde.

Die blauen Plastikecken auf dem Bild, die wie Guitarrenplektrons aussehen, nennt der Hersteller großspurig ‚opening picks‘. Ihr Zweck ist es, den Gehäusespalt aufzuhalten, wenn die Zuhaltungen gelöst sind.

Die (kurze) Arbeitszeit wurde außergewöhnlich gut, nämlich mit Nutella, vergütet.

Wie alles anders kam und die Lehrer schuld waren

 

Aus dem Marschieren wurde nichts.

Das Krankenhaus war für 13:00 im Plan vorgesehen. Meiner Erfahrung nach hätte man bei gewöhnlichem Ablauf nichts falsch gemacht, wenn man um 13:15 aufgekreuzt wäre. Doch bereits um 11:17 schrieb ein Arbeitskollege in unsere Sistemas-WhatsApp-Gruppe, wir sollten uns schnellstens aufmachen, es gehe gleich los. Als ich die Nachricht 10 Minuten später las, zog ich meinen Anzug an und machte mich auf zum Plaza de Armas. Gerade noch rechtzeitig, um die Feuerwehrmänner und Polizisten abmarschieren zu sehen. Ich traf jede Menge Arbeitskollegen, von denen aber fast keiner rechtzeitig dagewesen war, um das Hospital Diospi Suyana zu repräsentieren.

Ein nach vorne verschobener Zeitplan. Wie konnte das passieren?

Schon seit mehreren Wochen streiken die Lehrer an den öffentlichen Schulen in Peru. Sie legen dabei nicht nur den Schulbetrieb nieder, sondern suchen zusätzliche Aufmerksamkeit, etwa durch Straßenblockaden, bei denen sie notfalls durch Steinwürfe das Passieren von Autos verhindern. Dabei hat vor zwei Wochen, als der Streik sich hier in Curahuasi bemerkbar machte, sogar unser Unimog eine Beule abbekommen. Wohl aufgrund von Sicherheitsbedenken wurden die Festmärsche der Schulklassen in Abancay, der nächsten größeren Stadt, am Nationalfeiertag ganz abgesagt.

Sicherheitsbedenken spielten hier in Curahuasi meines Wissens nach zwar keine Rolle, aber scheinbar traten die öffentlichen Schulen sehr kurzfristig ihre Teilnahme an der Nationalfeiertagszeremonie zurück, was das Programm so erheblich straffte, dass zum angekündigten Termin bereits alles vorbei war. Durch die verminderte Konkurrenz wurde das Colegio Diospi Suyana sogar für das beste Desfile gekürt.

Als Krankenhaus sind wir schon bald zum 10-jährigen Jubiläum des Hospitals Ende Ausgust sind wieder dran mit repräsentativem Gehen.

Und ganz unverrichteter Dinge ging ich dann doch nicht nach Hause, denn an zahlreichen Ständen gab es vielfältige Gelegenheit zum Mittagessen. Ein Taco:

Was wir nicht können

¡Viva el Perú! Morgen ist der Nationalfeiertag, Fiestas Patrias. Der ist sehr wichtig und wird formal begangen. Schon jetzt sind beihnahe alle Häuser mit rot-weiß-roter Flagge geschmückt. Morgen wird ein Festakt auf dem Plaza de Armas stattfinden, bei dem alle wichtigen Institutionen, unter anderem alle Schulen, aber eben auch das Hospital marschieren. Verpflichtend die gesamte Belegschaft.

Während die Peruaner schon von Kindesbeinen an lernen, ebendiese Beine in gerader Linie und im Takt nach oben zu befördern, stellt das für den Deutschen, auch wenn er nicht linksautonom oder antideutsch ist, nicht nur eine seltsame, sich scheinbar übertrieben selbstdarstellende Handlung, sondern auch eine Herausforderung der körperlichen Koordination dar. Das stellte ich beim für ausländische Erstteilnehmer verpflichtenden Training am Dienstagnachmittag fest. Im Anzug bei Mittagshitze wird das bestimmt nicht einfacher. (Ich bereue meine Berufswahl zwar in der Gesamtbilanz nicht, aber Ärzte dürfen in weiß). Es mangelt mir am Können, um dem Anspruch des stolz seine Freiheit Feiernden zu genügen. (Meinen Kollegen sollte ich nach dem Training was vormarschieren. Ihr Kommentar: „Du bist doch kein Roboter. Sei einfach locker“).

Mich tröstete beim Betrachten dieses Zettels, dass dafür manch einer Schwierigkeiten mit Konsonanten hat:

Viele Grüße,

euer Cristhiam

Concierto in der Kapelle

Bekannte peruanische Band besucht Diospi und singt Psalmen, dass die Patienten mit den Krücken tanzen (das ist keine Übertreibung, leider habe ich aber kein Foto davon)!

(Natürlich gibt es ein kurzes Video, leider will es sich partout nicht hochladen lassen). Es sei jedoch gesagt, dass die Musik zur Tracht passt (traditionelle, Bergland-typische Rythmen und Instrumente) und ein ordentliches Tempo draufhat.

Copa de la Confederación

Was ein Glück aber auch, dass die Peruaner Animositäten mit den Chilenen hegen. So waren heute alle auf deutscher Seite. Meine Kollegen, Freunde und Brüder aus der Kirche waren gespannter auf das Spiel als ich, doch weil niemand von ihnen einen Fernseher mit DirectTV besitzt, versammelten wir uns in einem kleinen Restaurant mit zwei Bildschirmen (leider leicht zeitversetzt), das wir nach und nach fast komplett füllten. Wie praktisch, wenn die Spiele hier zur Mittagszeit stattfinden. Während der vergangenen Woche hatten wir schon in der Kantine während des Essens auf einen ruckligen Handybildschirm gestarrt und den chilenischen Sieg misgönnt. Es bleibt zu hoffen, dass sich Peru für die WM 2018 qualifiziert.

Was ich normalerweise tue

Mir ist aufgefallen, dass ich im Zusammenhang mit meiner Arbeit bisher fast nur über Untypisches geschrieben habe. Meistens hat es nämlich nicht allzuviel mit Medizin zu tun. Doch was soll man schon über den Entwickleralltag schreiben, ohne völlig ins Technische abzudriften?

Vielleicht sagt dieses Bild mehr als die tausend Worte, mit denen ich Sie nicht abschrecken möchte.

Es zeigt die Unterschiede eines Programmstücks bevor (links) und nachdem (rechts) ich darin einen Bug (unerwartetes Programmverhalten) gesucht und behoben habe. Möglicherweise geht es Ihnen wie mir und ein Blick auf die linke Seite erschließt Ihnen nicht sofort die Funktionalität des Codes. In solchen Fällen macht es Sinn, den Code Zeile für Zeile umzustrukturieren, die mehrfach verwendeten Stellen auszulagern, und ihnen Namen zu geben. Im umgeschrieben Code war der Fehler sofort ersichtlich (für Insider: Wenn man in JavaScript beim Initialisieren eines Datums aufgrund einer noch ausstehenden Benutzer eingabe als Tag einen leeren String übergibt, entspricht das resultierende Datum nicht dem Monatsbeginn, sondern dem letzten Tag des Vormonats) und mit drei zusätzlichen Zeichen behoben (für Insider: ||1 )

Wenn sie den Code auf der rechten Seite ansehen, verstehen sie vielleicht immer noch nur Spanisch, und doch ist außer Spanischkenntnissen kaum etwas nötig, um zu verstehen, was da so vor sich geht.

Das ist ein typisches Beispiel für einen normalen Arbeitsschritt. Zum Glück machen die genauso viel Spaß!